GEFAKO Magazin 2 2017 11 REGIONALE BIERSPEZIALITÄTEN Erntefest für das Brandenburger Hell Jahrhundertelang wurde in Regglisweiler Bier gebraut In den 1950er Jahren wurde das Brauhaus jedoch geschlossen Mit einem Brandenburger Hell will Braumeister Jürgen Scherieble an diese Tradition anknüpfen Scherieble war als Braumeister und technischer Betriebsleiter lange Zeit für Brauereien mit so klangvollen Namen wie Stuttgarter Hofbräu Münchner Löwenbräu oder South African Brewery tätig Doch im Jahr 2012 zog es ihn zurück in heimatliche Gefi lde Der gebürtige Lauinger dessen Urgroßvater schon als Bierbrauer tätig war erwarb damals den Getränkehandel Maier in Regglisweiler eine schlafende Perle wie er heute sagt die man erfolgreich habe weiter entwickeln können Jetzt will er seiner Perle noch mehr Glanz verleihen Scherieble braut für Regglisweiler und Umgebung ein regionales Bier und knüpft damit an eine jahrhundertealte Tradition an Noch bevor sich der Getränkegroßhändler in Regglisweiler richtig niedergelassen hatte hörte der Vater zweier Töchter vom einstigen Bruihaus am Schloss berg Diese Geschichte interessierte ihn brennend und er vertiefte sich in die Ortschronik die der Bürger meister dem Neubürger geschenkt hatte Der Gedanke dem Ort wieder zu einem eigenen Bier zu verhelfen ließ den Unternehmer fortan nicht mehr los So entstand 2016 das Brandenburger Hell das Scherieble zu sammen mit seinem Geschäftspartner Ulrich Kumpf dem Inhaber der Kaiser Brauerei in Geislingen an der Steige kreiert hat Dem Brandenburger Hell liegt eine verfeinerte Rezeptur aus den 1950er Jahren zugrunde Hergestellt wird es anfänglich mit der Qualitätsbraugerste einer Erzeugergemeinschaft auf der Schwäbi schen Alb sowie frischem Brauwasser aus dem eigenen Brunnen der Kaiser Brauerei In Verbindung mit Tettnanger Aromahopfen entsteht in den kalten Kellern so ein süffi ges und malzaromatisches Bier mit einer feinen Aromatönung schwärmt Scherieble Anfang August wurde die ökologisch angebaute Braugerste die für die Bierspezialität im kommenden Jahr verwendet werden soll geerntet Aus diesem Anlass feierten Jürgen Scherieble und Land wirt Franz Heudorfer ein kleines Erntedankfest auf den Feldern auf denen die Braugerste gewachsen ist Damit sind wir für das Brandenburger Hell ein gutes Stück weitergekommen sagt Scherieble Die 25 Tonnen Braugerste für die gut neun Hektar Acker bewirtschaftet wurden reichen für 1 500 Hektoliter Gersten saft Die Laborwerte sind laut Scherieble hervorragend Im Februar soll das neue Bier fertig sein Für die musikalische Um rahmung der kleinen Feier sorgte der Musikverein Regglisweiler Das Brandenburger Hell ist in der 0 33 Liter Bügelfl asche erhältlich für die Gastronomie wird es zudem in 30 Literfässer gefüllt Auch eine Sonderedition in der Drei Liter Flasche wurde schon abgefüllt Das elegante grau schwarze Flaschen Etikett zeigt das alte Brandenburger Bräuhaus mit den Brauerei symbolen Erstes Bier im 17 Jahrhundert Im einstigen Bräuhaus in Regglisweiler wurde bereits im 17 Jahrhundert Bier gebraut Das Bräuhaus gehörte seinerzeit zum Schloss Brandenburg In der Dieten heimer Chronik von Harald Kächler ist nachzulesen dass 1716 in den Protokollen des Oberamts der Fugger erstmals von einem Trunckh im Schloss die Rede war Es wechselten die Besitzer es wechselten die Pächter oft ging das Geld aus in der Schankwirtschaft die so gern eine Schildwirtschaft geworden wäre Auch Braumeister Martin Motz unternahm 1834 nach dem Bau eines neuen Bräukellers und einem Fasshaus für Braunbier einen erneuten Versuch erfolglos Das gelang 20 Jahre später Franz Josef Rembold Er durfte eine Speisewirtschaft führen Auch im 20 Jahrhundert gaben sich die Besitzer die Klinke in die Hand Im Mai 1953 verkaufte der letzte Bräuhaus wirt Bernhard Aubele sein Anwesen mit Kegelbahn an das Exerzitienheim Schloss Brandenburg An seiner Stelle steht heute das Seniorenpfl egeheim Sankt Maria Anfang August fand das Erntefest statt mit dem die Einbringung der Braugerste für das Brandenburger Hell begangen wurde gfk 2 17 s 11 indd 11 09 11 17 10 12

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