bürgerzeitung Nr 6 Juli 2016 Seite 7 Rathaus Patente Franken fränkische Patente Europa liegt auf der Inten sivstation Mit dieser Feststel lung eröffnete Dr Ingo Fried rich am Tag der Franken die Diskussion Welches Europa wollen wir welches Europa brauchen wir Als fränkisches Patent wie Bürgermeister Karl Heinz Fitz den ehemaligen Vizepräsi denten des Europaparlaments bezeichnete war Friedrich auf der Bürgerfestbühne zu Gast Dort durften ihn Schüler der Gunzenhäuser Schulen mit ihren Fragen und Gedanken zu Europa konfrontieren Un ter der Moderation von Klaus Seeger entstand so eine rege Diskussion Eine Gefahr sah Johanna Bu ckel von der Fachakademie für Sozialpädagogik im Brexit Eine Meinung die Friedrich teilte war das Referendum der Briten doch für Europa ein schwarzer Tag Dennoch so konnte der CSU Politiker be ruhigen ist der Austritt noch keineswegs sicher Großbri tannien habe verschiedene Möglichkeiten die Entschei dung unter anderem durch Neuwahlen rückgängig zu machen Dabei werde die Po litik keineswegs ad absurdum geführt wie Klaus Seeger an merkte Vielmehr war Friedrich überzeugt zeichne gerade die Möglichkeit Fehler zu korrigie ren eine echte Demokratie aus Trotz Brexit vergaßen die Schüler aber bei ihren Fragen auch ein anderes die Politik lange Zeit beherrschendes Thema nicht So widmeten sie einen Großteil ihrer Gedanken der Flüchtlingskrise und ihren Folgen Dazu zählt das Ab kommen mit der Türkei genau so wie das Erstarken rechter Parteien Ersteres war Fried rich sicher sei zwar ein dip lomatischer Schritt trotzdem dürfe man der Türkei nicht zu viel versprechen Das begrün dete er vor allem mit den un terschiedlichen Standards in der Türkei und der EU Genau deshalb sei an eine Aufnahme der Türkei in die Gemeinschaft in den nächsten Jahren noch nicht zu denken Stattdessen solle Europa lie ber beginnen seine Grenzen zu schützen Die Bedenken der Bürger gegenüber Flücht lingen gelte es zu berücksich tigen Friedrich warb in diesem Zusammenhang für die viel diskutierte Quote zur Vertei lung der Flüchtlinge Gerade die Angst vor Veränderungen treibe viele Menschen in die Arme rechter Parteien Dabei sollte man Nationalisten mit ihren Forderungen durchaus ernst nehmen Populisten hin gegen enttarnen Besonders der Populismus stelle eine gro ße Gefahr für Europa dar wie auch die Wahlen in Großbritan nien gezeigt hätten Die Schüler stellten auch ganz konkret Fragen die die Flücht linge selbst betrafen Tina Lämmermann wollte wissen ob die Religionen der Flüchtlin ge denn alle mit europäischem Recht vereinbar seien Dies sei zwar so Friedrich meist der Fall dennoch sei eine bessere Überwachung nötig um Ge fahren vorzubeugen Wichtig sei vor allem dass die Flücht linge die europäischen Werte anerkennen und nur diese Leute aufzunehmen und zu integrieren Dieser Meinung war auch Bürgermeister Karl Heinz Fitz der noch einmal die Wichtigkeit der Integration hervorhob Ganz anders sah der Schüler Niklas Friedel die Sache Europa sollte in der Flüchtlingskrise eine gemein same Lösung finden und sei wegen seiner guten wirtschaft lichen Lage durchaus in der Lage noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen Fitz und Fried rich lobten zwar diese Einstel lung wiesen aber darauf hin dass dies keine Option sei Friedrich erklärte dass man in so einem Fall das richtige Maß zwischen Verstand und Nächstenliebe finden müsse Auch Fitz betonte dass man bei alledem immer auch den sozialen Frieden schützen soll te Die Schüler interessierten sich außerdem für die interne Eu ropapolitik Lukas Eitel wollte wissen ob die EU nicht ihre Entscheidungen zu sehr von der Wirtschaft abhängig ma che was Friedrich jedoch ver neinte Laut eines Zitats des ehemaligen US Präsidenten Clinton sei nur durch eine gut laufende Wirtschaft der Wohl stand für die Bürger gewähr leistet Jana Biermeyer hinge gen interessierte sich für die Zukunft der EU Auch auf ihre Frage ob aus dem Staaten bund jemals ein Staat werde kam allerdings ein Nein von seiten des Politikers Hierfür sei die Zeit einfach noch nicht reif Trotz allem sei die EU eine zu kunftsfähige Institution mach te Friedrich deutlich Durch die Gemeinschaft herrsche nicht nur seit 70 Jahren Frieden auf dem Kontinent sondern werde auch die Wirtschaft gestärkt THERESA FLEICHAUS Schüler der Fachakademie für Sozialpädaggik der Mädchenrealschule Hensoltshöhe des Simon Marius Gymnasiums und der Wirt schaftsschule diskutierten mit Dr Ingo Friedrich und Bürger meister Karl Heinz Fitz Moderiert wurde die Veranstaltung von Klaus Seeger

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