11 B ri ef e zu m g ei st li ch en L eb en äußere Dürre Heimweh treibt den verlorenen Sohn nach Hause Schuld bewusst nähert er sich Kaum wagt er zu hoffen dass er herzlich aufgenommen wird Aber in den verborgensten Win keln seines Herzens glimmt die Hoff nung Und tapfer geht er weiter Soviel Kraft ist ihm noch geblieben der glim mende Docht ist noch nicht verloschen Jesaja 42 3 Die Hände seines Herzens strecken sich aus nach seinem Ursprung Inzwischen hat auch der Vater viel erlebt Er wartet so intensiv so ausdauernd dass sein Blick in die Ferne gerichtet ist und den Horizont absucht In seiner aktiven Hoffnung sieht er den heimkehrenden Sohn bereits als er gerade am Horizont auftaucht Das Gleichnis umtanzt eine weite Gefühlslandschaft Kummer Hoff nung Freude Vergebung Erleichterung Erbarmen Und wieder Freude Der Vater ist innerlich bewegt Und der edle Gutsherr tut etwas was nach seinen kul turellen Werten eigentlich nicht vorgese hen ist Er rennt Mit ausgebreiteten Händen läuft er dem Sohn entgegen Dieser stammelt eine Entschuldigung Der Vater lässt ihn kaum ausreden und umarmt ihn Die Sehnsucht des Sohnes und die des Vaters kommen zur De ckung Beide breiten ihre Hände aus zueinander Doch Gott will berühren und berührt werden Rembrandt hat das wunderbar dargestellt Das Neue Testament kennt viele Szenen von Berührung Jesus berührt und lässt sich berühren Als weihnachtliches Kind wird er von seiner Mutter gewickelt und vom weisen Simeon auf die Arme ge nommen Johannes staunt über die Be gegnung mit dem den er nicht nur gese hen und gehört hat sondern den auch seine Hände betastet haben 1 Johannes 1 1 Jesus berührt und wird berührt Er greift die verzweifelt ausgestreckte Hand Simons und rettet ihn aus dem drohen den Wasser Eine kranke Frau hofft auf Heilung und berührt immerhin sein Gewand Sie bleibt im magischen Vor feld des Glaubens aber Jesus lässt sie in seiner Großmut gewähren Eine Frau salbt liebevoll seine Füße mit kostbarem Öl Und Jesus dankt es ihr In ihm begegnen wir dem Gott der be rühren und berührt werden will Zu ihm unsere Hände erwartungsvoll auszubrei ten ist der tiefste Sinn des Gebets O R A M U S

Vorschau Aufschlüsse Nr. 81 Seite 13
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