unsere Hände aus nach Gott Das Hän deausstrecken ist noch nicht Berührung aber es ist die leibliche Geste der Hoff nung darauf So betet auch der Psalm voller Erwartung Ich breite meine Hän de aus zu dir Denn ich sehne mich nach deiner Nähe Und es mag ab und an Augenblicke geben wo wir uns tief in nerlich berührt fühlen und uns bildlich gesprochen in Gottes Arme kuscheln Berühmte Mystiker und Mystikerinnen haben es angedeutet Aber auch die Kleinste im Himmelreich der Ärmste im Geist sind von dieser Möglichkeit nicht ausgeschlossen Dürfen wir aber Berührung erhoffen vom ewigen heiligen Gott Vielleicht schaudern wir vor so kindlichen Wün schen zurück Wo bleibt da die Trans zendenz Gottes Jesus erzählt ein berühmtes Gleichnis das mir Mut macht Es schildert den Kummer der Trennung und die Freude neuer Nähe Ein Kind hat sich von da heim entfernt und spürt bald innere und MITSCHWINGEN PSALMEN ERLEBEN 22 Volker Keding Ich breite meine Hände aus zu dir Psalm 143 6 So lange schon müssen wir mit virusbe dingten Abstandsregeln fertig werden Da wird uns lieb und teuer was vor der Pandemie selbstverständlich erschien Die Umarmung Zur Begrüßung zum Abschied bei Anteilnahme spontan umarmen wir uns und symbolisieren leiblich Nähe und Zusammengehörig keit Nach vielen Monaten Entbehrung sehnen sich Kinder nach der Umarmung der Großmutter Aber auch als Erwach sene spüren wir das Kind in uns und strecken unsere Hände aus nach Berüh rung Als Kinder hatten wir ein Spiel mit unse rer Mutter Sie hockte sich einige Meter vor uns auf Augenhöhe öffnete ihre Arme und rief uns Komm in meine Arme Wenn ich dran war rannte ich glucksend mit ausgebreiteten Händen auf sie zu und wusste Ich würde nicht ins Leere laufen Ihre Hände würden mich auffangen und herzlich drücken So mag es uns manches Mal beim Beten gehen Wie der Psalmist strecken wir

Vorschau Aufschlüsse Nr. 81 Seite 12
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