Was aber nachweislich und auf keinen Fall spekulativ ist sind die höchst realen Machtinteressen religiöser und politischer Eliten die sich der Gutgläubigkeit der sogenannten einfachen Leute bedienen um sich selbst zu erhalten Geschäfte damit zu machen oder irgendeinen anderen Nutzen daraus zu ziehen Die Religions und Kirchengeschichte liefert dazu Beispiele in Hülle und Fülle Im weitaus überwiegenden positiven Fall wird auf diesem Wege das zu formulieren und bewahren versucht was dem Wohl der Gemeinschaft und oder der Gesellschaft dient Der kritische Verdacht richtet sich natürlich auch auf die übernatürli chen wunderhaften Ereignisse die im Umfeld des Glaubens entstehen All die Heilungen Naturwunder Erscheinungen Visionen das ganze Inventar unmittelbarer göttlicher Handlungen die als Beglaubigung oder Plausibilisierung dafür aufgeboten werden dass Gott tatsächlich existiert dass er wirklich handelt und sich im realen Leben auch zu erkennen gibt Bei genauerem Hinsehen erweisen sich die vermeintlichen Gotteserfah rungen erweise und botschaften in der Regel als durchaus komplex vielfältig deutbar und keineswegs so eindeutig wie der glaubende Mensch sie erlebt und für sich ausgewertet hat Wie das funktioniert kann man schon in den Berichten des Neuen Testaments über die Auf erstehung Jesu lesen Was genau da geschehen ist wie es verstanden wer den soll und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind wird von den vier Evangelisten durchaus verschieden beschrieben Manche Kritiker behaupten daher all die Wunder und staunenswerten spirituellen Ereig nisse entpuppten sich bei näherem Zusehen doch eher als sehnsuchtsvol le Deutung denn als realistisches Vorkommnis Etwa in diesem Sinn argumentierte die Religionskritik des 19 und frühen 20 Jahrhunderts unterfüttert von den Einsichten psychologischer Forschung dass die Haltung eines Menschen und seine psychische Verfassung schier Unge heuerliches bewirken können ganz ohne göttliche Beigaben Diese bis hierher als Verdacht geschilderten Überlegungen haben gele gentlich einen antikirchlichen oder antireligiösen Akzent wenn man in einem Gespräch auf sie trifft Bis hin zum offenen Betrugsverdacht die

Vorschau Aufschlüsse Nr. 80 Seite 38
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