STURM AUF DEM SEE UND JESUS SCHLÄFT Gedanken zu Lk 8 22 25 Hans Jürgen Hutter Manche Geschichten begleiten uns ein Leben lang auch Geschichten aus der Bibel Eine mit der ich sehr früh lernte auf kindliche Weise Angst und Hoffnung zu buchstabieren ist die Seesturmgeschich te aus dem Lukasevangelium Dass sie mir so nachdrücklich in Erinnerung geblieben ist liegt dabei auch am Erzähl talent meiner Religionslehrerin in der Grundschule Warum sie uns diese Ge schichte erzählte weiß ich nicht mehr Jedenfalls nahm sie uns Viertklässler auf anschauliche Weise mit ins Boot zu den Jüngern und hinaus auf den Sec Geneza reth Sie ließ uns den Sturm spüren und die Wellen ahnen die auf das Fischer boot zurollten Mit ihr klammerten wir uns an die Wand des Bootes das in der unruhigen See hoch und niederging Und dann erst die Angst Wir litten mit den Jüngern und sahen uns hilfesuchend nach Jesus um Der lag hinten im Boot als ginge ihn das alles nichts an und schlief Endlich vom Schreien der Jün ger geweckt Meister wir gehen zu grunde gebietet er dem Sturm und den Wellen und es tritt Stille ein Für mich hätte die Geschichte hiermit enden können Doch Jesus wendet sich nun an seine aufgebrachten Jünger und fragt sie Wo ist euer Glaube Die erschrecken und merken dass selbst die Naturgewalten dem Befehl ihres Herrn gehorchen Mich faszinierte damals allein die wun derbare Rettung der Jünger Die Ge schichte weckte in mir eine bestimmte Vorstellung Wenn alles drunter und drüber geht und die Angst wie ein Wel lenberg über dir hereinbricht dann gibt es einen der die Macht hat zu sagen Stopp Bis hierhin und nicht weiter Das ist lange her Seitdem habe ich mich mehr als einmal wie die Jünger dort im Boot gefühlt und bin mit dieser Geschichte im Gespräch geblieben Bemerkenswert an der Lukasversion finde ich dass Jesus die Angst seiner Jünger nicht tadelt Er fragt lediglich

Vorschau Aufschlüsse Nr. 80 Seite 28
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