Die amerikanische Philosophin Judith Butler hält hinwiederum die Unterscheidung von sozialem Geschlecht gender und biologischem Geschlecht sex für hinfällig und undurchführbar weil das eine zu sehr in das andere hineinspielt Die Genderdebatte in der Wissenschaft ist in vollem Gang Und es zeigen sich erste Anzeichen von Überforderung Der Hinweis dass es in den diversen Social Media zig Möglichkeiten gibt sein Geschlecht zu benennen macht deutlich dass der geschlecht liche Identifizierungsbedarf an eine Erschöpfungs bzw Verstehens grenze gekommen ist Ähnlich wie bei den vielfältigen Versuchen eine Sprachform zu finden in der man der deutschen Verlegenheit aufhelfen könnte eine verbal geschlechterneutrale Haltung zu finden Alle bishe rigen Versuche sind irgendwie ebenso ehrenwert wie unpraktikabel Es hilft allerdings auch nichts in konservativ brüsker Manier das alles für weltanschaulichen Humbug zu erklären und als vorübergehende Modeerscheinung abzutun Das wird auf der einen Seite den existentiel len Notlagen nicht gerecht in denen sich viele transsexuellen oder in tersexuellen Menschen tatsächlich befinden Das Problem der tabui sierten und unterdrückten Homosexualität ist zum Glück oder hof fentlich weitgehend überwunden Auf der anderen Seite gibt es in zwischen die Möglichkeit von realen Geschlechtsumwandlungen von denen auch zusehends Gebrauch gemacht wird dazu in immer größerer Zahl bei Jugendlichen Es gibt entschieden Handlungsbedarf Und es wird deutlich dass so etwas wie ein innerer Identitäts und Orientie rungsverlust eingetreten ist Bis dahin dass manche Bundesländer in ihren Schulbüchern den Kindern zumuten möchten sich selbst gewis sermaßen ein Geschlecht auszusuchen damit es später nicht gegen sein eigenes Wesen gebürstet wird Kurzum je tiefer wir das Phänomen Geschlecht erforschen um so weniger ist klar wovon die Rede ist Es ist wie bei allen komplexen Ge genständen des Alltags Bei näherem Zusehen alles nicht so einfach um es einmal so platt auszudrücken

Vorschau Aufschlüsse Nr. 79 Seite 50
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