In der Netflix Serie Unorthodox 2020 Regie Maria Schrader wird geschildert wie bedeutsam in sehr konservativen jüdischen Krei sen Eheschließung und Kinderzeugung sind Bis heute Der Film be ruht auf dem Buch der jüdischen Autorin Deborah Feldman die darin eigene Erlebnisse aus Kindheit und Jugend verarbeitet Viel dreht sich in den vier Episoden um Sex Fruchtbarkeit und eheliche Pflichten Es geht um eine arrangierte Hochzeit Probleme beim Geschlechtsver kehr Freiheitsdurst und einen Aufbruch in ein selbstbestimmtes Le ben Das alles wirkt für einen durchschnittlichen Mitteleuropäer eher skurril und angestrengt aber es zeigt bei aller Fremdheit wie stark und selbstverständlich Nachkommenschaft und vollzogene Sexualität zum Lebensprogramm biblisch gestützter Traditionen gehören jüdisch wie christlich Immerhin Kinder sind eine Gabe des Herrn und Leibes frucht ist ein Geschenk Ps 127 3 Kein Wunder dass die Vätergeschichten der jüdischen Bibel voll sind von Episoden in deren Mittelpunkt der Nachwuchs steht Partner schaftsvermittlungen oder einfach stolze Präsentation von Lendenkraft Von Adam bis Elisabeth der Mutter des Täufers Immer wieder die Frage nach einem oder am besten vielen Nachkommen Bis dahin dass Abrahams Kinderlosigkeit zum Urtypus des Glaubens in aus sichtsloser Situation geworden ist Um so seltsamer dass Jesus und Paulus beides Juden nach Herkunft und Glaube im Neuen Testament als ehelose Männer präsentiert wer den Beim oberflächlichen Lesen hat man geradezu den Eindruck sie seien asexuell So etwas lag weder in der griechischen noch der römi schen noch der jüdischen Umgebung nahe Da heiratete man selbst SO WICHTIG IST ES NUN AUCH WIEDER NICHT Helmut Aßmann

Vorschau Aufschlüsse Nr. 79 Seite 42
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