geschildert wird und dabei nichts Schlüpfriges zu Tage tritt In 8 6 heißt es denn stark wie der Tod ist die Liebe hart wie das Totenreich die Leidenschaft Feuerglut ist ihre Glut Flamme des Herren Hier ist der Gottesbezug der Sexualität eindeutig ausgedrückt Das ist viel mehr als Fortpflanzung und Poesie Bekannt ist auch die Geschichte von Amor und Psyche in der Darstel lung des ersten überlieferten Romans den Apuleius im 2 Jahrhundert n Chr verfasst hat Ähnlich wie im Hohelied wird die erotische Bezie hung hier zwischen dem Göttersohn Amor und der außergewöhnlich schönen Königstochter Psyche Seele geschildert Psyche die der Göt tin Venus den Rang abläuft Amor als Sohn der Venus soll das regeln und wird selber von der Liebe überwältigt und letzten Endes landet Psy che im Götterhimmel und nach einem Becher Ambrosia in der Unsterb lichkeit Das hat eine Vorgeschichte die im Gastmahl des Platon angelegt ist in der er Sokrates die wirkliche Liebe erklären lässt aber auch der Dichter der Antigone Aristophanes zu Wort kommt In der Antigone veranlasst Amor Eros den mit der Antigone verlobten Haimon den Sohn des Königs Kreon sich gegen seinen Vater der Antigones Hinrichtung will aufzulehnen Damit thematisiert der Dichter einen Konflikt zwischen erotischem Begehren und der Loyalitätspflicht gegenüber dem Vater wobei Amor sich als stärker erweist Er wird vom Chor als Amor unbe siegt im Kampf dargestellt Sokrates nun lässt sich in Platons Gastmahl von Diotima die von Zeus geehrte aus Mantineia in Arkadien Symbol des natürlichen guten Lebens den aufsteigenden Weg von der Sexualität auch der Homosexuellen zum Schönen als Weg zu Gott aufzeigen Dazu ein Zitat aus der Rede der Diotima dass dem der das Schöne so schaut wie es alleine geschaut werden kann Wer aber wahre Tu gend erzeugt und sich großgezogen hat dem ist es beschieden ein Lieb ling der Gottheit zu werden und wenn irgendein Mensch auf der Welt auch unsterblich Auch hier berührt die Sexualität eindeutig das Trans zendente Gott

Vorschau Aufschlüsse Nr. 79 Seite 30
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