Die Gottebenbildlichkeit ist die tiefste Wurzel der Gender Gerechtigkeit Es ist etwas Väterliches in Gott darum ist auch etwas Göttliches im Vatersein Es ist etwas Mütterliches in Gott Darum ist auch etwas Göttliches im Muttersein Diese Würdigung ist symmetrisch zu verstehen sonst ist sie schief 4 Gegenseitige Hochachtung schließt reziproke Unterordnung ein Die christliche Tradition leidet an einer soziopsychologischen Schiefla ge Es ist sattsam bekannt dass das kulturelle Weltbild der Bibel patriar chalisch ist Männlich dominierte Auslegungstraditionen haben das noch verstärkt in den letzten Jahrzehnten wurde das mit Recht dekon struiert Dazu zwei Themenfelder Erstens Welchen Wert misst die zweite Schöpfungserzählung der Frau zu Bedeutet ihre Erschaffung aus der Rippe des Mannes dass sie zweit rangig ist Diese Auslegungstradition war zäh ein Echo hören wir noch im späten paulinischen Schrifttum 1 Tim 2 13 Denn Adam wurde zuerst gemacht danach Eva In dem Wörtchen danach schwingt eine Wertung mit Eva ist zweite Geige Der Protest feministischer Theo logie ist hier mehr als berechtigt Aber ist diese Auffassung zwingend Die Kategorie des Zweiten ist nicht immer so abwertend im Leben Die zweite Instanz im Gericht z B wiegt mehr als die erste Ich schlage da rum vor der Debatte mit Humor zu begegnen Es könnte ja auch sein dass Eva als die Nummer Zwei nicht zweitklassig sondern die zweite verbesserte Auflage ist Das sage ich als Mann Damit sind wir beim zweiten Themenfeld Im paulinischen Schrifttum liegt bei der Frage der Gender Gerechtigkeit ein Grundwiderspruch Hier die entwertenden Gedanken gegenüber dem weiblichen Ge schlecht in 1 Kor 11 und 14 sowie 1 Tim 2 Dort die vollkommene Gleichheit Hier ist nicht Mann noch Frau sondern wir sind alle eins in Christus Jesus Gal 3 28 Die Wendung in Christus muss sehr ernst genommen werden sie bietet das Kriterium für die Auslegung Meine These Wo immer Paulus die Frau dem Mann unterordnet redet

Vorschau Aufschlüsse Nr. 79 Seite 22
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