19 IN S P IR A T IO N schweige denn das Geschick hinter dem Berufswunsch seiner Frau die Sehnsucht nach größerem Selbstwertgefühl und Wertschätzung zu erspüren Nach dem Augenschein sind es materielle Wünsche die sie äußert aber es geht zutiefst um die Sehnsucht danach von ihm als begabte Person gesehen zu werden und seine Freude über die Entfaltung ihrer unentfal teten Gaben zu erleben Er aber schenkt ihr die Zärtlichkeit der Würdi gung ihres Mutes nicht Das ist es was er nicht getan hat Der Rest der Handlung ist eine Farce von Wut Hass Zerstörung und Tod 3 Theologie der Gender Gerechtigkeit Seit geraumer Zeit liegt die Frage der Gender Gerechtigkeit in der Luft die englische Sprache unterscheidet gender als das soziale von sex als dem biologischen Geschlecht Für diese Frage ist Gen 1 27 zentral Gott schuf den Menschen nach seinem Bild und er schuf sie als Mann und Frau Das besagt zum einen beide Arten des Menschseins sind in gleicher Weise Ebenbild Gottes Zum anderen Wenn das menschliche Wesen in geschlechtlicher Dualität das Ebenbild Gottes ausmacht dann bedeutet das für das Personsein Gottes dass es männliche und weibliche Wesens merkmale in sich vereint Es ist falsch wenn wir in einseitig maskuliner Metaphorik von Gott reden Zwar ist Gott Geist und die menschlichen Bilder sind Metaphern Aber wenn wir menschlich von Gott sprechen dann bitte als Vater und Mutter So sehen wir auf Rembrandts Gemälde Die Heimkehr des verlorenen Sohnes eine männliche und eine weibliche Hand Der Sohn wird umarmt von mütterlich väterlichen Händen Der Vater freut sich über die Heim kehr des verlorenen Sohnes Lk 15 20 und will ihn trösten wie einen seine Mutter tröstet Jes 66 13 Väterlich oder mütterlich sein ist bei Gott kein Gegensatz Der Liederdichter Johann Jakob Schütz hat schon zu seiner Zeit diese feine Symmetrie erspürt wenn er von Gott singt EG 326 5 6 Mit Mutterhänden leitet er die Seinen stetig hin und her er neigt die Vateraugen denen zu die sonsten nirgends finden Ruh

Vorschau Aufschlüsse Nr. 79 Seite 21
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