13 IN S P IR A T IO N MENSCH UND HOCHAUTOMATISIERTE MASCHINE Eine theologische Verortung Nicole Kunkel In dem Roman Das Ting von Artur Dziuk entwickeln drei junge Menschen gemeinsam eine App die persönliche und körperbezogene Daten sammelt auswertet und davon ausgehend Hand lungs und Entscheidungsempfehlungen gibt Während der Arbeit am Algorith mus für dieses Programm denkt die Soft ware Entwicklerin Niu über Künstliche Intelligenz nach Dziuk schreibt Niu fragt sich manchmal wieso auch Chris ten den Begriff Künstliche Intelligenz also KI benutzen Designt ist de signt egal von wem Sie selbst bevorzugt das K aus KI herauszustreichen Das K aus KI herausstreichen Das heißt zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz keinen Unterschied zu ma chen denn so die Programmiererin es gibt doch eigentlich nur künstliche Intel ligenz Auch menschliche Intelligenz ist nicht natürlich sondern designt und damit künstlich Gott und der Mensch sind somit in eins gesetzt Diese Annah me ist derzeit in zwei möglichen Lesar ten zu vernehmen Entweder hat sich der Mensch selbst zum Schöpfer aufge schwungen so lautet die Erzählung die Yuval Noah Harari in Homo Deus prä sentiert Oder Gott wird zum Designer degradiert so scheint es die Program miererin Niu zu sehen Damit wird der Mensch selbst zu Gott oder Gott zum High Tech Entwickler Wie aber sind solche Lesarten theologisch zu bewerten Um nicht zu wiederholen was an ande rer Stelle in dieser Ausgabe abgedruckt ist sei zunächst auf die Kritik an den bestehenden Narrativen durch Ralph Charbonnier verwiesen Wie er zu Recht sagt sind künstliche und natürliche In telligenz zu trennen Auch unsere Spra che sollte dies anzeigen Der Mensch als Schöpfer Gott als Designer Dies allein jedoch beantwortet noch nicht die Frage wie wir gegenwärtige Technik bewerten die zunehmend auto matisierter wird Um sich dieser Frage zu nähern zunächst einige Worte zu den beiden bereits genannten alternativen Lesarten vom Homo Deus und Gott als Designer denen beiden aus theologi schen Gründen vehement zu widerspre chen ist

Vorschau Aufschlüsse Nr. 78 Seite 15
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