31 Schöpfungsglauben nur auf sich beziehen bzw von seinen persönlichen Überlegungen her entfalten hätte er weder sich noch die Welt noch Gott angemessen erfasst Damit ist nicht nur allzu subjektivistischen Interpretationen eine Gren ze gesetzt sondern auch kreationistischen Anschauungen die Erkennt nisse der Wissenschaften über die Entstehung des Kosmos und des Lebens leugnen Auch Naturwissenschaft findet ihre Grenze an der Ambivalenz der Natur an der Zwiespältigkeit menschlicher Erkenntnisfähigkeit für die besonders die theologische Sicht eine Sprache gefunden hat Denn unser Wissen ist Stückwerk Wir sehen jetzt wie durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort 1 Korinther 13 9a 12a und an der Komplexität der natürlichen Welt an der ein Argument das von einem Ordnungsmerkmal der Natur seinen Ausgang nimmt natürlich nicht alles bzw das Ganze erklären kann Anders gesagt Die Welt ist kein ungetrübtes und vor allem kein ganzes Bild von Gott seinem Wir ken und seinen Ebenbildern Die Erfahrung der Welt als Schöpfung also als ein Ganzes ist dem wissenschaftlichen Zeitalter verloren gegan gen Jedes Nachdenken das nicht jeden grundlegenden Zug der Wirk lichkeit einbezieht muss ab einem bestimmten Punkt an selbstauferleg te Grenzen stoßen Über die Weltverantwortung Sich in der natürlichen Ordnung der Dinge vom Wirken Gottes ergrei fen zu lassen ist nicht einfach eine Möglichkeit die ins freie Belieben des Menschen gestellt wäre sondern etwas an das der Mensch verwie sen ist Schon in der Schöpfung hat sich Gott so weit selbst erschlossen dass eine menschliche Selbstverschließung gegen den Schöpfer nicht mehr entschuldbar ist Eine derartige Haltung verbleibt im Zeichen der sündhaften Selbstverkrümmung Selbstbewahrung und Selbstbehaup tung des Menschen soweit zumindest Paulus s o R E F L E X IO N Ambiva lenz der Natur

Vorschau Aufschlüsse Nr. 77 Seite 33
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