27 Ich möchte deswegen auf eine theologische Perspektive hinweisen die in der Debatte ein wenig zu kurz kommt Sowohl die Ökologie als auch die Ökonomie und die soziale Gerechtigkeit orientieren sich an dem Terminus der Brundtland Komission Bedürfnisse Es werden die tatsächlichen die vermuteten und die eingeforderten Bedürfnisse der lebenden und der zukünftigen Generationen als Maßstab für eine nach haltige Lebensform in Anspruch genommen Hier liegt ein Problem Sehen wir einmal davon ab dass der Begriff Bedürfnisse ein wenig wolkig das zu beschreiben sucht was Men schen alles als notwendig erachten können Wichtiger ist Der beschrie bene Aushandlungsprozesses orientiert sich allein an den menschlichen Bedürfnissen Diese sind von Haus aus unendlich Deswegen bleibt der Aushandlungsprozess ohne innere Struktur ohne Richtung Der einzi ge operative Grenzwert ist der Zusammenbruch von Ökonomie Öko logie oder sozialer Gerechtigkeit den es eben zu verhindern gilt Die Bedürfnis Argumentation begreift Umwelt Natur Schöpfung Wirtschaft und Sozialpolitik wesentlich als Instrumente und übersieht deren eigene Substanz Sie verfolgt ein Vermeidungs kein Entfal tungsprinzip Die interessante Frage lautet nun gibt es überhaupt so etwas wie ein Entfaltungsprinzip in diesem Aushandlungsprozess Ich glaube schon Es besteht darin Gottes Gegenwart in der ökologi schen der ökonomischen und der sozialpolitischen Perspektive so aus zumachen dass sie Handlungsoptionen nahelegt und plausibel macht Und dass dabei weniger die Bedürfnisse des Menschen besser befrie digt werden als vielmehr die Gegenwart Gottes erkennbarer und durch sichtiger wird Ich möchte es an den drei Feldern kurz andeuten Die Schöpfungsberichte um auf die ökologische Frage zu kommen erzählen uns davon es sei alles sehr gut geworden im Anbeginn der Welt Die Schöpfung ist etwas dass der menschlichen Optimierung nicht bedarf Gegenüber natürlichen Prozessen gilt es deswegen eine Zurückhaltung an den Tag zu legen Menschliche Eingriffe in die na R E F L E X IO N

Vorschau Aufschlüsse Nr. 77 Seite 29
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.