23 NACHHALTIGKEIT Helmut Aßmann Was immer jemand dieser Tage anfängt baut entwirft in Gang setzt Nachhaltig sollte ja muss es sein Nachhaltigkeit hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Leitbegriff in der ökologischen und öko nomischen Diskussion entwickelt Um was es sich dabei genau handelt ist durchaus einer intensiveren Erörterung bedürftig Ursprünglich entstammt das Wort der Forstwissenschaft und geht zu rück auf das 18 Jahrhundert als im Zusammenhang mit einem über bordenden Brennholzbedarf in der Metallverhüttung großflächig Wald vernichtet wurde Hans Carl von Carlowitz seinerzeit als kurfürstlich sächsischer Kammer und Bergrat tätig forderte deswegen 1713 eine Abkehr von nachlässiger hin zu nachhaltiger Nutzung des Waldes Damit beschrieb er ganz einfach dass man aus dem Wald nicht mehr Holz herausbringen dürfe als er an nachwachsendem Baumbestand zu liefern imstande ist Er hatte damit zunächst einmal die Sicherung der Verhüttungswirtschaft im Auge Die zugrunde liegende Rechnung ist nicht schwer Eine begrenzte Flä che Waldes und der zugehörige Holzbedarf müssen aufeinander abge stimmt sein Sonst gibt es erst kein Holz mehr und dann keinen Bedarf Steigender Bedarf und konstante Waldfläche können nur dann sinnvoll aufeinander bezogen werden wenn man entweder den Ertrag der Flä che steigert oder die Steigerung des Bedarfs drosselt Dieselbe Rechnung kann und muss heute für den ganzen Planeten aufgemacht werden Seine Oberfläche ist endlich Seine Bodenschätze seine Landmasse seine Meere alles endlich Wir haben alles vermes R E F L E X IO N

Vorschau Aufschlüsse Nr. 77 Seite 25
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