41 durchschnittliche Jahrestemperatur und man kann sich daher gut vor stellen dass die steinzeitlichen Menschen abends am Feuer saßen und ausdrucksvolle Melodien spielten um sich innerlich zu erwärmen und um den Gruppenzusammenhalt zu fördern Für eine musikalische Funktion der Flöten spricht auch der Umstand dass die Herstellung insbesondere der Elfenbeinflöten technisch sehr aufwändig war und erhebliche Expertise erforderte Für eine reine Signalflöte hätten die Steinzeitmenschen sicher geringeren Aufwand betrieben Wahrscheinlich gab es bereits vor der Periode der jungsteinzeitlichen Funde musikalische Aktivitäten aber hier sind keine sicheren Zeugnisse überliefert Denkbar ist dass die Instrumente aus weniger haltbarem Material z B aus Schilf und Holz gefertigt wurden möglich ist aber auch dass gemeinsamer Gesang rhythmisches Klatschen und Trom meln auf Holzgegenständen dominierten Offenbar wurde aber spätes tens seit der Jungsteinzeit musikalischen Aktivitäten großer Wert beige messen denn die Herstellung der Instrumente und das Einüben der Melodien waren arbeitsintensiv und damit teuer Wertvolle Zeit die auch zum Jagen oder Sammeln hätte genutzt werden können wurde hier trotz des ständigen Kampfes um das Überleben investiert Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus ist die Frage nach dem Ur sprung der Musik schwierig zu beantworten Es existieren zu wenig gesicherte Quellen über die musikalischen Aktivitäten in prähistori schen Zeiten Musik versteinert nicht Wir besitzen mit den Flötenfun den nur spärliche Dokumente und es gibt bemerkenswert wenige Dar stellungen von Musikern in Höhlenmalereien Dennoch gibt es Gründe anzunehmen dass die Musik als Universalie alte evolutionäre Wurzeln hat Dies müsste allerdings dann wieder mit einem Selektionsvorteil einem adaptiven Wert für das Leben der Menschen einhergehen Im Folgenden möchte ich ausführen welche Gründe dafürsprechen dass Musik einen Selektionsvorteil und adaptiven Wert für die Men schen der Urzeit hatte R E F L E X IO N Musik in der Urzeit

Vorschau Aufschlüsse Nr. 75 Seite 43
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.