der Tat nicht sinnvoll sein dass christliches Leben in erster Linie eine Art Nachahmungsveranstaltung darstellen soll Denn alles so zu tun wie es Jesus vorgemacht hat führt doch in eine Art mechanische Grundhal tung Man kann sich auch kaum buchstäblich an all das halten was es im Evangelium zu lesen gibt Zu disparat zu situationsbezogen sind die vielen diesbezüglichen Anweisungen Gewiss manche Dinge sind schon eindeutig auch wenn sie mit großer ethischer Disziplin und geistiger und körperlicher Anstrengung verbunden sind Andere Menschen nicht richten oder auch die andere Wange hinhalten solche Dinge Aber wie ist es mit dem Kein Geld im Gürtel Da hört es dann schon auf mit der radikalen Nachfolge unter modernen Bedingungen Und zu den wichtigen Megathemen unserer Zeit zur Klimakatastrophe Gentech nik Digitalisierung gibt es überhaupt keinen Anhalt aus der Original stimme Jesu WWJD führt da inhaltlich einfach ins Leere Gern wird dann auf den Geist Jesu verwiesen der Denken Tun und Trachten begleiten und durchformen solle um einem strengen Buch stabengehorsam zu entkommen und die benötigte thematische Flexibili tät herzustellen Nun ja wie aber erhebt man den Geist Jesu Wie liest man ihn aus den Schriften heraus Genau an dieser Stelle wird der markige Satz meines Kollegen plötzlich erstaunlich einleuchtend Ich bin Christ kein Jünger Jesu Ich habe nicht das Anliegen Jesus nachzumachen sondern in seinem Geist zu leben der mir in der Taufe verliehen ist Der Geist des Auferstandenen ist jene Wirklichkeit die mich nicht einfach an die Biographie eines Menschen vor 2000 Jahren bindet sondern vielmehr freisetzt mit der Leitung Inspiration und Erkenntnis zu rechnen die der Geist Christi in mir und für mich oder auch durch mich hervorbringt Der Protagonist dieser Haltung ist in den Schriften des Neuen Testaments niemand Geringeres als der Apostel Paulus Er versteigt sich im 2 Korintherbrief zu der Formulierung dass wir Christus nicht mehr nach dem Fleisch kennen sozusagen die biographischen Details Jesu im Grunde kaum brauchen weil der auferstandene Christus die nachösterlich beherr

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