41 R E F L E X IO N den Auftrag sondern der einzelne Soldat schaut auf die Bundeswehr als Arbeitgeber und vertritt ihr gegenüber Arbeitnehmerrechte In der Konsequenz schwindet das Bewusstsein einer Dienstgemeinschaft stattdessen entsteht ein Gegenüber Der Soldat die Soldatin wird so zum Arbeitnehmer oder zur Angestellten Der selbstgewählte Anspruch als ein normaler Arbeitgeber wie andere auch zu erscheinen steht dabei in unauflösbarer Spannung zu den tat sächlichen Anforderungen an die Bundeswehr Nach allem was ich beobachte ist das Ansinnen als normaler Arbeitgeber zu erscheinen nicht sachgerecht und schadet allen Beteiligten Das ursprüngliche Selbstverständnis der Soldatinnen und Soldaten in einem besonderen Dienst zu stehen erscheint mir für das was ihre Aufgabe ist deutlich angemessener Denn Soldaten und Soldatinnen sind dafür da erforder lichenfalls Waffen zu benutzen um Gegner unschädlich zu machen unter Umständen sogar zu töten Dabei riskieren sie ihr eigenes Leben und ihre Gesundheit Sie riskieren auch ihre seelische Gesundheit die Unversehrtheit ihres Gewissens denn wer Kameraden hat sterben se hen oder wer einen anderen Menschen getötet hat und sei es zur Selbstverteidigung der wird für den Rest seines Lebens daran zu tragen haben Deswegen kann das was Soldaten und Soldatinnen tun nur als Dienst am eigenen Land verstanden werden Wäre es nichts weiter als bezahlte Arbeit wären sie Söldner Soldaten und Soldatinnen der Bun deswehr sind aber genau das nicht sondern sie sind Staatsbürger in Uniform im eindeutigen Sinne Staats Diener die bereit sind ihr eigenes Land zu verteidigen Insofern spiegelt das Motto der Bundes wehr eine wertvolle Erkenntnis Manchmal ist Dienen tatsächlich der einzig richtige Begriff Dr Alexandra Dierks Militärpfarrerin Wunstorf

Vorschau Aufschlüsse Nr. 72 Seite 43
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