Genau das vollzieht dann auch Hans Küng der die alte katholische Auf fassung von Vernunft und Glauben einerseits bestärkt sie anderseits aber in seiner Interpretation des Glaubens als zwar vernünftig begründ baren nicht aber apologetisch zweifelsfrei fundierten Vertrauensakt Gott gegenüber doch irgendwie evangelisch auffasst wenn auch nicht im Barth schen Sinne Helmut Thielicke hat diese ganzen Entwicklungen in seinem nach wie vor äußerst lesenswerten Buch Glauben und Denken in der Neuzeit umfassend beschrieben Soweit einige wenige Hinweise auf die Theologiegeschichte Wie stellt sich das Ganze in der Gegenwart dar Ein scheinbar unausrottbares Logion der Moderne wie der Postmoderne lautet Glauben heißt Nicht Wissen Nach dieser Überzeugung wer den Glauben und Denken nicht komplementär sondern antithetisch aufgefasst Was jemand weiß braucht er nicht glauben Alles was er nicht weiß kann er nur glauben oder muss es unbeantwortet lassen Dahinter steht die Auffassung beim Glauben handele es sich um einen defizitären Erkenntnisakt Glauben als Vertrauensakt als Urvertrauen in den positiven Urgrund der Wirklichkeit kommt dabei nicht in den Blick In paradoxem Verhältnis dazu steht das Logion Ich glaube nur was ich sehe Wie das Wenn ich Erkenntnis habe benötige ich doch eigentlich keinen Glauben im Sinne der defizitären Erkenntnis Oder steht hier doch die intuitive Vertrauenswahrnehmung dahinter so dass es eigent lich heißen müsste Ich vertraue dem was ich sehe Von weniger an Denkprozessen interessierten Zeitgenossen hört man gelegentlich das Logion Mach dir nicht so viel Gedanken Bleib bei dem was du gelernt hast Dies ist eine sehr bequeme Haltung bleibt ein Mensch durch sie doch kontinuierlich im Schutzgatter seiner ge

Vorschau Aufschlüsse Dezember Seite 38
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