IM+io Sonderheft Seite 26

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Inhalt

IM io Fachzeitschrift für Innovation Organisation und Management Special 01 2013 16 Tipps für Start ups in der High Tech Industrie 26 kämpferisch ihre Unternehmereigenschaft behalten oder Kasse machen wollen Hier muss sich dann ihr wahrer Unternehmercharakter beweisen Aber nicht nur ein großer Partner kann den kleineren bedrängen sondern auch der kleinere hat Angriffs möglichkeiten So kann er zunächst im Windschat ten der Partnerschaft die Wachstumsmöglichkeiten nutzen und dann wenn er groß genug ist sich aus dem Windschatten lösen und entweder seinen Weg alleine gehen sich einen neuen Partner suchen oder sogar den bisherigen Partner angreifen indem er in sein Businessmodell eindringt schließlich hat er ja in der Partnerschaft viel darüber gelernt Wenn Großunternehmen natürlich große Ressourcen in die Partnerschaft mit einem Start up einbringen können sind oft kleine Unternehmen als Partner für ein Start up zuverlässiger Entwickelt man z B Soft wareprodukte dann kann man kleine Unternehmen als Vertriebspartner oder Implementierer der Software gewinnen Man kann sie mit dem Innovationsgehalt der Produkte begeistern und fast ein kameradschaftli ches Verhältnis zu ihnen aufbauen Ist man selbst ein Spin off aus der Uni so können Kontakte zu anderen Unis helfen junge passende Unternehmen aus deren Umfeld zu identifizieren oder sogar die Gründung von Start ups zu motivieren Dieser Vorgang kann später bei der Internationalisierung mit ausländischen Kontakten wiederholt werden Jedenfalls sind kleine engagierte Unternehmen die sich voll zu Idee und Produkten des Start up Unter nehmens bekennen häufig wertvoller als big names die die Produkte des Start ups zwar mit auf ihre Preis liste setzen um sich damit zu schmücken am Ende aber doch mehr an ihren eigenen Umsatz denken Auch die Zusammenarbeit mit anderen Start up Un ternehmen auch aus nur benachbarten Arbeitsfel dern ergibt Sinn Neben einem Erfahrungsaustausch können auch Synergien genutzt werden Ministerien und Kommunen unterhalten Technologiezentren oder folgen Clusterstrategien in denen Partnerschaf ten geschmiedet werden können Aber auch etablierte Unternehmen unterhalten Inkubatoren in denen neu gegründete Unternehmen örtlich nah angesiedelt sind Mit der von mir gegründeten Scheer Group als Holding verfolge ich ebenfalls ein solches Konzept Die Scheer Group beteiligt sich finanziell an jun gen Technologieunternehmen und unterstützt deren Wachstum durch Rat und Tat Um die Kommunika tion zwischen den Unternehmen zu erhöhen damit gemeinsame Interessen erkannt werden können sind alle Unternehmen in einem Gebäude am Campus der Universität des Saarlandes Scheer Tower unterge bracht Neben den leicht hängenden Früchten eines gebün delten Einkaufs können bei diesen zunächst lockeren Partnerschaften auch gemeinsame Kundenveran staltungen durchgeführt werden oder gemeinsame Schulungsangebote für die Mitarbeiter organisiert werden Ein gemeinsamer Messestand kann bereits eine eindrucksvolle Größe haben und für jeden Ein zelnen doch erschwinglich sein Nach besserem Ken nenlernen und dem Aufbau einer Vertrauensbasis können die Partnerschaften auch auf sensible Ver triebsaktivitäten ausgedehnt werden und mehr und mehr zu einer Shared Service Organisation führen Ein gemeinsames Key Account Management bei dem ein Vertriebsmitarbeiter einen Großkunden für alle am Partnernetz beteiligten Unternehmen betreut besitzt z B den Vorteil dass erstens überhaupt ein Großkunde intensiv und für jeden einzelnen kos tengünstig betreut wird und zweitens dem Kunden ein breiteres Produktangebot unterbreitet werden kann so dass das Netzwerk eine größere strategische Bedeutung für ihn bekommt als die Summe einzelner Nischenanbieter


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