29 Was genau der Einzelne lernt hängt stark vom bereits erworbenen Wissen und der konkreten Lernsituation ab denn neues Wissen und Können werden immer an das bereits Erworbene angeknüpft siehe S 26 f 43 Nach und nach entwickeln Kinder so ihr Bild von der Welt weiter Dieser Prozess ist niemals abgeschlossen vollzieht sich aber in den ersten Lebensjahren besonders rasant In Kita Hort und Grundschule findet Lernen gemeinsam mit anderen in einem sozialen Kontext statt Nach dem sozial konstruktivistischen Grundverständnis ist Lernen die selbst tätige Aneignung der Welt durch den Lernenden in dialogischen Prozessen mit den Mit lernenden Die Mädchen und Jungen brauchen dabei ein Gegenüber das sie ermutigt und anregt den nächsten Entwicklungsschritt zu machen Ausgehend vom jeweils aktuellen Entwicklungsstand eines Kindes lässt sich nach dem russischen Pädagogen Lew Wygotski eine Zone der nächsten Entwicklung definieren 44 Die Aufgabe der Pädagoginnen und Pädagogen besteht darin den potenziell erreichbaren nächsten Entwicklungsstand zu erkennen und dem Kind eine entsprechende Unterstützung zu geben damit es diese Zone durchschreiten kann Der pädagogische Ansatz der Ko Konstruktion greift dies auf denn Lernen wird hier als sozialer Vorgang verstanden bei dem in gemeinsamem Handeln und Kommunizieren mit anderen Kindern und Erwachsenen Bedeutungen ausgehandelt werden So bauen die Mädchen und Jungen individuelles Wissen auf Es wird ko konstruiert 45 KO KONSTRUKTIVE LERNBEGLEITUNG Wertschätzende Atmosphäre Orientierung am Kind Dialog Pädagoginnen und Pädagogen können also den Kindern zu Erfahrungen verhelfen die es ihnen ermöglichen ihre Kompetenzen zu erweitern und die Welt Stück für Stück zu begreifen Im Sinne der Ko Konstruktion ist es wichtig dass die Lernbegleitung das Gruppengeschehen und die Signale einzelner Mädchen und Jungen im Blick hat diese gegebenenfalls aufgreift und in die Interaktion geht Eine lernanregende Interaktion der pädagogischen Fach und Lehrkraft mit dem Kind ist durch drei wesentliche Elemente gekennzeichnet Wertschätzende Atmosphäre Orientierung am Kind und Dialog siehe Abb 4 S 31 Die drei Kriterien stammen aus verschiedenen Studien und Skalen zur Inter aktion und Interaktionsqualität 46 Die Skalen unterscheiden meist die sozial emotionale Unterstützung die Organisation des Alltags in der Einrichtung und die kognitive Lernan regung Daraus wurden die für das Entdecken und Forschen in MINT siehe S 34 41 rele vanten Aspekte aufgegriffen Der Punkt Orientierung am Kind dient im Besonderen dazu die Beteiligung der Kinder und die Berücksichtigung ihrer Perspektiven und Interessen in MINT Bildungssituationen zu beachten47 43 Vgl Roth G 2004 S 504 44 Vgl Wygotski L S 1964 45 Vgl Siraj Blatchford I et al 2002 Hopf M 2012 Fthenakis W E 2009 Kienbaum J Schuhrke B 2010 46 La Paro K M et al 2012 Pianta R C et al 2008 Helmerhorst K et al 2014 Wertfein M et al 2015 Girolametto L et al 2000 Schelle R 2011 König A 2007 Wertfein M et al 2018 47 Vgl Giest H 2009 Nentwig Gesemann I et al 2012 Wertfein M et al 2015 Dollase R 2009

Vorschau Pädagogischer Ansatz der Stiftung
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