22 BGHM Aktuell 6 2017 Sicheres Gesundes Arbeiten Aktualisierte Norm tritt 2018 in Kraft Müssen Anlegeleitern nachgerüstet werden Mit dem Inkrafttreten der aktualisierten Norm DIN EN 131 Teil 1 und Teil 2 zum Jahresbeginn 2018 ergeben sich für die Hersteller von Leitern einige Neuerungen Welche das sind und ob sich auch Auswirkungen auf die Benutzung vorhandener Leitern ergeben lässt sich aus der neuen Norm ableiten Die DIN EN 131 ist die in der Europäischen Union geltende Norm für tragbare Leitern und richtet sich an die Hersteller die diese Produkte auf den Markt bringen wollen Sie legt grundsätzliche Anforderungen an die Konstruktion Funktion Prüfung oder Kennzeichnung von Steh Anlege oder Mehrzweckleitern fest um dadurch einheitliche Qualitäts und Sicherheitsstandards zu garantieren Der Teil 1 Leitern Teil 1 Benennungen Bau arten Funktionsmaße wurde im Februar 2016 in der aktuellen Fassung veröffentlicht Darin ent halten sind Bezeichnungen für verschiedene Lei terarten und allgemeine Konstruktionsmerkmale So werden beispielsweise Sprossen und Stufen leitern oder Steck und Schiebeleitern unterschie den Außerdem sind einzelne Bestandteile von Leitern definiert und grundsätzliche Funktions maße wie Sprossenabstände lichte Weite oder Mindestaufstandsbreite festgelegt Im Teil 2 Leitern Teil 2 Anforderungen Prü fung Kennzeichnung sind Anforderungen an die verwendeten Werkstoffe die Oberflächen beschaffenheit oder Sicherungselemente aufge führt Es werden darin weiterhin Vorgaben zu verschiedenen Prüfungen gemacht Festigkeit Durchbiegung Torsion sowie Festlegungen zur Kennzeichnung von Leitern getroffen Die Ver öffentlichung der aktuellen Fassung erfolgte im April 2017 Welche Änderungen gibt es für Hersteller Bei allen Leitern die als Anlegeleiter genutzt wer den können ist nun ab einer Länge von 3 000 mm eine Standverbreiterung erforderlich Diese be trägt abhängig von der Leiterlänge maximal 1200 mm und kann über eine Quertraverse oder eine konische Bauweise realisiert werden Ziel dieser Änderung ist ein sicherer und stabiler Stand auch bei großen Arbeitshöhen Dadurch müssen jedoch auch bei Schiebeleitern die ein gefahren länger als 3 000 mm sind die aufgesetz ten Teile untrennbar mit der Leiter verbunden sein sofern sie keine eigene Standverbreiterung aufweisen Neu ist auch die Einteilung der Leitern in zwei Klassen die zwischen einem beruflichen und ei nem nichtberuflichen Gebrauch unterscheiden Davon abhängig ist dann die Durchführung der erforderlichen Festigkeits Lebensdauer und Verdrehungsprüfungen So gilt zum Beispiel für den Privatgebrauch ein geringerer Sicherheits beiwert der bei der Festigkeitsprüfung der Hol me berücksichtigt werden muss Dadurch ist die Prüflast die auf die Stufe oder Sprosse wirkt für den nichtberuflichen Bereich um 1 6 reduziert Eine derartige Leiter im Baumarkt schnell ge kauft könnte somit den erhöhten Anforderungen im beruflichen Umfeld nicht standhalten und ver sagen Weiterhin wurden zusätzliche Prüfungen wie etwa für Stehleitern der Torsionstest oder der Dauerbelastungstest eingeführt Warum gelten die Änderungen erst ab Januar 2018 Obwohl beide Normteile zeitversetzt veröffent licht wurden sollen die Änderungen einheitlich als Gesamtpaket wirksam werden Darum gibt es eine gemeinsame Übergangsfrist bis Ende 2017 die es den Herstellern ermöglicht sich auf die neuen Anforderungen einzustellen Ab dem 1 Januar 2018 dürfen Leitern nur noch nach neu er Norm auf den Markt gebracht werden wobei Beruflicher oder nicht beruflicher Gebrauch Achten Sie beim Neukauf darauf

Vorschau 2017-06 BGHM-Aktuell Seite 22
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.