23BGHM Aktuell 2 2016 Sicheres Gesundes Arbeiten Reichtum und unsterblicher Ruhm blieben der Erfinderin somit verwehrt Frankreich oder England In Frankreich wurde bereits 1793 ein rotierendes Schneidmesser als Werkzeug für die Holzbear beitung erwähnt Jedoch erst 1799 ließ sich der Franzose L C A Albert in Paris unter der Patent nummer 355 das erste gezahnte Kreissägeblatt patentieren Aus heutiger Sicht hat der Patentbe amte dabei vermutlich nicht über den nationalen Tellerrand geblickt Denn 22 Jahre zuvor wurde am 5 August 1777 in England die Konstruktion einer Kreissägemaschine mit Windradantrieb patentiert Samuel Miller Segelmacher aus Sou thampton beschreibt in seinem Patent NO 1152 eine Kreissäge mit einem Schiebeschlitten der das Material zum Sägeblatt führt Der Schiebe schlitten wird nicht von Hand geschoben son dern ist über Scheiben und Seile mit dem Antrieb gekoppelt Der Schlitten ist seitlich über einen Schneckentrieb verstellbar um die Werkstück dicke individuell zu bestimmen Das Sägeblatt wird auf einer quadratischen Eisenstange aufge schoben und befestigt Waren also die Engländer die Erfinder des Sä geblattes Leider wurde das Sägeblatt selbst in der Patentschrift überhaupt nicht beschrieben Ob oder wann diese in der Patentschrift beschrie bene Maschine überhaupt gebaut wurde ist nicht überliefert Wiederholt wird in historischen Quel len von einem Sägeblatt berichtet das auf einer zwischen Drehbankspitzen laufenden Spindel sitzt dabei zwischen Flanschen gespannt ist und sich dreht wie ansonsten das Werkstück Über der Spindel wird ein Tisch aufgesetzt aus dem durch einen Schlitz die Säge austritt Die Drehbank konnte so mühelos zu einer Kreissäge umgerüstet werden Bearbeitet wurden offenbar metallische Werkstücke Als Geburtsjahr der Metallkreissägemaschine gilt das Jahr 1793 denn am 23 April wurde dem Engländer Samuel Bentham in Westminster eine Metallkreissägemaschine patentiert Diese Säge besaß ein Blatt ganz aus Stahl Außerdem wurden von Bentham eiserne Stammblätter mit aufge schweißtem Stahlkranz und eiserne Stammblät ter mit angesetzten Ringausschnitten angege ben Der Erfinder beschreibt die Maschine ohne jegliche Zeichnung so genau dass jeder Laie sich ohne weiteres diese Konstruktion vorstellen kann Seit diesen Anfängen erfolgte eine beispiel lose Vielfalt von Weiterentwicklungen die auch heute noch nicht beendet ist Aus Sicht des Arbeitsschutzes ist das Arbeiten an Maschinen mit Kreissägeblättern auch mit ei ner erheblichen Verletzungsgefahr verbunden So wird beispielsweise der Berührungsschutz an der Tischkreissäge am aufsteigenden Teil des Säge blattes durch den Spaltkeil und von oben durch eine absenkbare Haube in der Regel mit Absau gung hergestellt Selbstverständlich kommt es auch auf das Verhalten der Beschäftigten an ob diese beim Führen des Werkstücks mit den Hän den in den Gefahrbereich des Sägeblattes geraten oder nicht Die Entwicklung diamantbesetzter Sägeblätter mit neuartiger Zahnform für die Holz bearbeitung hat zudem dazu beigetragen den als unvermeidbar angesehenen Lärm auf ein ohr verträgliches Maß und auch die Gefahr eines Rückschlags des Werkstückes entscheidend zu begrenzen Karl Heinz Noeske BGHM W al er Fo to lia c om Bis heute gibt es bei Kreissägeblättern eine beispiellose Vielfalt an Weiterent wicklungen

Vorschau 2016-02 BGHM-Aktuell Seite 23
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