17BGHM Aktuell 2 2016 Sicheres Gesundes Arbeiten Als PSA gelten Vorrichtungen und Mittel die zur Ab wehr und Minderung von Gefahren für die Sicherheit und Gesundheit einer Person bestimmt sind und von dieser am Körper oder an Körperteilen gehalten oder getragen werden Der Einsatz von PSA ist gemäß Betriebssicherheits verordnung auf das erforderliche Minimum zu beschränken Ist PSA notwendig muss sie vom Arbeitgeber beschafft und kostenlos zur Verfügung gestellt werden Das fordern sowohl die DGUV Vorschrift Grundsätze der Prävention als auch die PSA Benutzungsverordnung in Verbindung mit dem Arbeits schutzgesetz Hilfestellungen zur Auswahl und Benutzung geben die DGUV Regeln zu den einzelnen PSA DGUV Regeln 112 189 bis 201 sowie 112 139 Anforderungen Bevor PSA in den Handel gebracht wird muss die Einhal tung der europäischen Richtlinie zur Persönlichen Schutz ausrüstung 89 686 EWG über eine Konformitätserklärung bestätigt und mit einem auf der PSA angebrachten CE Zei chen dokumentiert werden Entsprechend der Risikoeinstu fung verlangt die PSA Richtlinie entweder eine Selbstzertifizierung Schutz gegen geringe Gefahren Kategorie I eine Konformitätserklärung nach bestandener EG Bau musterprüfung mittlere Risiken Kategorie II oder eine Konformitätserklärung nach bestandener EG Baumusterprüfung und Qualitätssicherung z B über Produktionskontrollen Schutz gegen tödliche oder irreversible Risiken Kategorie III Das Ergebnis wird über eine Kennzeichnung auf dem Pro dukt und in der Benutzerinformation sichtbar und nach vollziehbar gemacht Der Einsatz von PSA der Kategorie III erfordert zusätzliche Unterweisungen mit Übungen DGUV Vorschrift 1 Paragraf 31 In der Holz und Metallindustrie werden die im Folgenden beschriebenen Persönlichen Schutzausrüstungen häufig verwendet Einsatz von Gehörschutz Um Hörschäden aber auch Überpro tektion zu vermeiden ist Gehör schutz so auszuwählen dass der Schallpegel am Ohr nicht mehr als LAEX 8h 85 dB A aber auch nicht weniger als LAeq 70 dB A beträgt Gehörschützer sind zurzeit nach PSA Richtlinie 89 686 EWG in die PSA Kate gorie II eingestuft Nach Inkraftsetzung der neuen PSA Ver ordnung die unmittelbar bevorsteht wird Gehörschutz in Kategorie III aufgenommen Zu der jetzt erforderlichen Bau musterprüfung kommen dann eine Qualitätsüberwachung der Herstellung und erforderliche Übungen zur wirksamen Benutzung hinzu Neben der Bauform beispielsweise Ge hörschutzstöpsel oder Otoplastiken wählt man Gehörschutz nach seiner Schalldämmung aus Auf dem Gehörschutz oder zumindest auf der kleinsten Verkaufsverpackung finden sich deshalb die Schalldämmwerte H M L SNR und die Oktavdämmwerte Entscheidend für die Wirksamkeit sind der richtige Sitz und die Benutzungsdauer im Lärm Wird der Gehörschutz nur 60 Minuten pro Arbeitstag nicht getra gen reduziert sich die Schalldämmung von 30 dB auf 9 dB Abb 1 grüne Linie Um Leckagen zu berücksichtigen die sich durch Fehler beim Auf bzw Einsetzen ergeben werden Praxisabschläge auf die Dämmwerte aus der Baumusterprüfung angewen det Deshalb kommt der Bestimmung der individuellen Schalldämmung eine wachsende Bedeutung zu Es gibt eine große Anzahl von Messsystemen um Leckagen sicht bar zu machen Ab einem Tages Lärmexpositionspegel von 110 dB A sind spezielle Übungen zum richtigen Einsetzen von Gehörschutzstöpseln nötig Für Gehörschutz Otoplasti ken schreibt der Gesetzgeber in der TRLV Lärm wiederkeh rende Kontrollen vor Es gibt Gehörschutz speziell für Mitar beiter mit Hörminderung Falls der Einsatz eines Hörgerätes am Lärmarbeitsplatz nötig ist kommen spezielle Produkte mit Gehörschutzfunktion zum Einsatz Einsatz von Fußschutz Fußschutz bietet Schutz gegen herabfallende Gegenstände Einklemmen des Vorderfußes Sturz oder Auftreffen der Ferse Treten auf spitze oder schneidende Gegenstände elektrischen Strom Hitze und Kälte einschließlich heißer Spritzer sowie gegen gefahrbringende Flüssigkeiten Zum Schutz gegen mechanische Einwirkungen sind zu beachten die Festigkeit des Schuhs im Bereich der Zehen Zehenschutzkappe Energieaufnahmevermögen des Ab satzes Polsterung Durchtrittsicherheit und Knöchelschutz Bei Einwirkung von Elektrizität zählen die elektrische Iso lierung des Schuhs und die Ableitung von Spannungen Bei Chemikalienschutz sind die Dichtheit und Chemikalienbe ständigkeit entscheidend bei der Auswahl 0 1 2 3 4 5 6 7 8 30 25 20 15 10 5 0 Expositionszeit ohne Gehörschutz in h E e kt iv e D äm m un g in d b Dämmung 30 dB Dämmung 10 db Abb 1 Einfluss der Nichtbenutzungsdauer auf die effektive Schalldämmung von Gehörschutz Quelle DGUV Regel 194 Benutzung von Gehörschutz

Vorschau 2016-02 BGHM-Aktuell Seite 17
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