25BGHM Aktuell 3 2016 Leben Leistung nem Kollegen vom Präventionsdienst haben wir uns den Arbeitsplatz unter Gefährdungsgesichts punkten angesehen und die Umsetzung auf ei nen gefährdungsfreien Arbeitsplatz besprochen Diese Lösung wurde dann innerbetrieblich im Einvernehmen mit allen Beteiligten erfolgreich umgesetzt Christiane Förster Ein an Nasenkrebs erkrank ter Versicherter sollte keinen Kontakt zu Holz stäuben mehr haben Deshalb musste er seinen bisherigen Arbeitsplatz verlassen Sein Betrieb hat daraufhin ein komplett neues Tätigkeitsfeld geschaffen So konnte er sein Know how weiter hin einbringen und im Betrieb gehalten werden Gelungen ist dies vor allem durch die vernetzte Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber dem be handelnden Arzt und dem Betriebsarzt Gibt es auch Versicherte die aufgrund einer Be rufskrankheit nicht mehr arbeiten können Christiane Förster Ja das sind schwere Er krankungen die eine weitere Erwerbstätigkeit ausschließen Ein Beispiel dafür ist der Fall ei nes Versicherten der unter einer schweren fort schreitenden Lungenerkrankung leidet und auf eine mögliche Lungentransplantation vorbereitet wird Da er in diesem Zusammenhang viele Ängs te aufgebaut hat begleiten wir ihn gemeinsam mit den Fachärzten und haben für ihn auch eine psychotherapeutische Unterstützung organisiert Betreuen Sie auch Versicherte die schon im Ru hestand sind Stephanie Boss Ja natürlich Nicht selten tritt eine Berufskrankheit erst nach Ausscheiden aus dem Berufsleben auf Da der Leistungsanspruch der Berufsgenossenschaft dann erhalten bleibt halten wir auch zu diesen Versicherten regelmä ßig persönlichen und telefonischen Kontakt Wie sieht die Betreuung aus Gunther Haller Wir sprechen mit den Versicher ten vor Ort beraten aber auch deren Angehörige und bieten bedarfsgerechte Unterstützung z B bei der Pflege an Die engmaschige Betreuung ge währleistet die Nähe zum Versicherten Und wir können so auf Veränderungen schnell reagieren Entsteht durch die individuelle persönliche Be treuung eine Beziehung zu Ihren Versicherten und deren Angehörigen Stephanie Boss Ja denn wir wollen dem Versi cherten unnötige Belastungen in dieser besonde ren Lebenssituation abnehmen Da entsteht auto matisch Nähe Reicht der enge Kontakt zu den Versicherten oder Angehörigen aus um eine optimale Betreuung sicherzustellen Gunther Haller Nein wir müssen auch in engem Kontakt zu allen weiteren Beteiligten wie den Pflegediensten den Ärzten und Sozialdiensten in den Krankenhäusern stehen So sind wir immer auf dem aktuellen Informationsstand und kön nen einen Handlungsbedarf rechtzeitig erken nen Außerdem stellen wir auf diese Weise sicher dass die Versicherten nach einem stationären Aufenthalt auch zu Hause über die notwendigen Hilfsmittel wie Pflegebett und Sauerstoffgerät verfügen Für unsere Leistungserbringung ist im Gegensatz zu anderen Sozialversicherungszwei gen wie der Pflegeversicherung keine Antrag stellung erforderlich Sind darüber hinaus noch Maßnahmen denkbar Christiane Förster Ja im häuslichen Bereich veranlassen wir im Einzelfall auch mal den be hindertengerechten Umbau des Bades oder den Einbau eines Treppenlifts Der enge Kontakt zu den Versicherten ist doch nicht selten auch mit belastenden Situationen verbunden Wie kommen Sie damit zurecht Christiane Förster Jeder hat für sich individuel le Verarbeitungsstrategien entwickelt Uns steht aber auch professionelle Unterstützung durch einen Coach zur Verfügung mit dem wir uns in regelmäßigen Abständen im Rahmen von Super visionen treffen Aber auch zwischendurch ist er immer für uns erreichbar Gernot Seibel Helmut Straß Stephanie Boss Christiane Förster Gunther Haller BGHM

Vorschau 2016-03 BGHM-Aktuell Seite 25
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