23BGHM Aktuell 3 2016 Leben Leistung lichen Kräften auf die gesamte LWS ein Ist die Belastung zu hoch kann dies die Bandscheiben in Mitleidenschaft ziehen Biomechanisch neh men die Belastungen von unten nach oben hin ab Dementsprechend sind die ausgeprägtes ten Verschleißerscheinungen am LWS Segment L5 S1 zu erwarten und nehmen zu den oberen LWS Segmenten hin ab Maßnahmen der Sekundärprävention um der Ent stehung einer Berufskrankheit entgegen zu wirken Erhält die BGHM Kenntnis von konkreten An haltspunkten für die beruflich verursachte Entste hung einer bandscheibenbedingten Erkrankung der Lendenwirbelsäule kann sie auch zusätzlich sekundärpräventiv tätig werden Dabei kann sie im Einzelfall im Rahmen von individuellen Bera tungen die Unterstützung spezieller Maßnahmen der Verhältnisprävention und Verhaltenspräven tion prüfen um der Manifestierung der Beschwer den als Berufskrankheit entgegenzuwirken Welche Leistungen erbringt die BGHM bei aner kannter BK 2108 Ist die Anerkennung als BK erfolgt also der Bezug zur beruflichen Tätigkeit belegt und der vorliegen de Zwang zur Aufgabe der schädigenden Tätigkeit vollzogen übernimmt die BGHM die am Bedarf der oder des Erkrankten ausgerichteten Kosten für die medizinische berufliche und soziale Re habilitation Je nach Grad der Beeinträchtigung ist auch die Gewährung einer Rente möglich Was können Betroffene tun Wer an einer bandscheibenbedingten Erkrankung der LWS leidet eine die Wirbelsäule belastende berufliche Tätigkeit verricht und hier einen Zusam menhang vermutet kann eine Anzeige auf Ver dacht einer Berufskrankheit an die BGHM richten Dies kann auch von betriebs oder fachärztlicher Seite erfolgen Die BGHM wird dann die erforder lichen Ermittlungen durchführen Welche Maßnahmen der Prävention gibt es Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung an Arbeitsplätzen sind die Belastun gen der Wirbelsäule beim Handha ben von Lasten zu ermitteln und zu bewerten Diese sind dann über wirksame Maßnahmen auf ein ak zeptables Maß zu begrenzen Da bei ist nicht nur das Gewicht der regelmäßig gehandhabten Lasten zu betrachten Ebenso müssen die bei der Lastenhandhabung eingenommenen Körperhaltungen berücksichtigt werden Neben der Arbeitsplatzgestaltung können technische Schutzmaßnahmen wie Hebehilfen oder Hebe zeuge Hub und Kipptische Wendevorrichtun gen oder Transportmittel die Belastung verrin gern Sehr schwere Lasten sollten nicht allein oder ohne Hilfsmittel gehoben werden Nicht zu letzt hilft auch eine gut ausgebildete Rumpf und Rückenmuskulatur dabei den Beanspruchungen der Wirbelsäule entgegenzuwirken Regelmäßi ger Sport oder gezielte Rückenschulprogramme sollten die notwendigen arbeitsplatzbezogenen Maßnahmen ergänzen Torsten Schröter Jens Pusch BGHM Eine gut aus gebildete Rumpf und Rückenmus kulatur stärkt die Wirbelsäule Auszug aus der Anlage 1 zur Berufskrankheiten Verordnung BK Nr 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwir belsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben die für die Entstehung die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können Berufsbedingte Lendenwirbelsäulenerkrankungen Was Sie wissen sollten

Vorschau 2016-03 BGHM-Aktuell Seite 23
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