9BGHM Aktuell 4 2016 Sicheres Gesundes Arbeiten gangsbedingungen der OWP erschwert So können je nach Witterungsbedingungen bis zum Eintreffen des Rettungs dienstes sogar mehr als 90 Minuten vergehen Deshalb ist es wichtig diesen langen therapiefreien Zeitraum vor Ort durch spezifische Rahmenbedingungen mit personellen materiellen und organisatorischen Erste Hilfe Maßnahmen zu überbrücken Der Fachbereich Erste Hilfe der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV hält dafür eine Empfehlung bereit Die Informationsschrift Erste Hilfe in Offshore Windparks unterstützt alle Verantwortlichen im Arbeitsschutz bei der erforderlichen Planung und Umset zung unter den besonderen Bedingungen Einsatzort muss schnell erreichbar sein Außerdem verpflichtet das Arbeitsschutzgesetz die Arbeit geberinnen und Arbeitgeber dazu Verbindungen zu au ßerbetrieblichen Stellen einzurichten Dies gilt besonders für die Erste Hilfe die medizinische Notversorgung die Bergung sowie die Brandbekämpfung Im Notfall muss der Einsatzort schnell zu erreichen und zu betreten sein Ergän zend haben Unternehmerinnen und Unternehmer nach der DGUV Vorschrift 1 für einen sachgerechten Transport unter Einbindung des öffentlichen Rettungsdienstes zu sorgen len und Synergien zu schaffen Abgedeckt sind damit vier OWP in einer Entfernung zwischen 15 und 95 Kilometern zur Insel Borkum Hochwertige Rettungsstrukturen Kommt es hier zu einem Notfall informieren die Windpark Betriebswarten die eigens dafür eingerichtete Rettungs leitstelle in Berne bei Bremen Diese wird rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche durch die Johanniter Unfall Hilfe betrieben und koordiniert die umgehende medizini sche Erstversorgung den anschließenden Weitertransport der Versicherten an Land sowie deren Aufnahme in ein Krankenhaus Um die geforderten Rettungsdienstleistun gen bereitstellen zu können kooperiert die Leitstelle mit Northern HeliCopter aus Emden und für die notärztliche Leitung mit dem Klinikum Oldenburg Die medizinische Ausstattung der Offshore Helikopter ist auf dem neuesten Stand der Technik und vergleichbar mit der von Rettungs wagen an Land Besetzt sind sie mit zwei Piloten einem Windenführer einem zum Höhenretter ausgebildeten Ret tungsassistenten sowie einem Notarzt Somit ist auch die Rettung von Verletzten an schwer zugänglichen WEA mit anschließender notfallmedizinischer Intensiv Versorgung Der aber ist Sache der Länder und erstreckt sich nicht auf die AWZ und somit auch nicht auf den Offshore Bereich Deshalb muss eine gesonderte Abstimmung mit Rettungsor ganisationen und Krankenhäusern erfolgen Für diesen Fall haben sich erstmals vier Betreiber der inzwischen neunzehn OWP zusammengeschlossen und ein einheitliches Rettungs konzept entwickelt Ziel des Ganzen war es eine qualitativ hochwertige Notfallversorgung aus einer Hand sicherzustel gewährleistet Je nach Schadenslage und Witterungsverhält nissen kann zusätzlich auf die Seenotleitung Bremen sowie das Havariekommando mit Sitz in Cuxhaven zurückgegrif fen werden Derartig hochwertige Rettungsstrukturen sind künftig weiterzuentwickeln und zu etablieren damit den direkt in den OWP arbeitenden Menschen eine angemessene medizinische Notfallversorgung ermöglicht werden kann Stefan Hennings BGHM

Vorschau 2016-04 BGHM-Aktuell Seite 9
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