17BGHM Aktuell 6 2016 Sicheres Gesundes Arbeiten Historisch betrachtet gehört der Metallbau zu den ältesten Handwerksberufen Bereits im 14 Jahrhundert bildeten die Kleinschmie de ihre eigene Zunft Aufgrund ihrer Produkte wie Schlösser Schlüssel und Beschläge wandelte sich die Berufsbezeichnung des Kleinschmieds in Schlosser Mit Beginn der Industrialisierung im 19 Jahrhundert änderte sich das Tätigkeitsfeld der Schlossereien Die zur industriellen Produkti on erforderlichen Maschinen mussten zum einen hergestellt und zum anderen auch gewartet wer den Ab 1989 wurden einige Berufe neu geordnet und anders benannt Aus dem Bauschlosser wur de der Metallbauer Konstruktionstechnik aus dem Kunstschlosser der Metallbauer Metallge staltung und aus dem Landmaschinenschlosser der Metallbauer Nutzfahrzeugbau Der Beruf des Metallbauers fordert verschie dene Fertigkeiten Dazu gehören das Anreißen Trennen und der Zusammenbau von Werkstücken nach Zeichnung das Fügen durch Schraubverbin dungen Nieten oder Schweißen die Bedienung von Maschinen zur Umformung wie Kantbänke oder Biegemaschinen und die Bedienung von Ständerbohrwerken und Sägen Nach wie vor ist aber auch die Beherrschung manueller Verfahren zur Kalt und Warmumformung und zur Tren nung oder zum Schleifen von Werkstücken von höchster Bedeutung Unfallschwerpunkte Auch wenn die Sicherheitstechnik den Werkzeug maschinenschutz in den vergangenen Jahren stark verbessert hat ist die Zahl der Arbeitsunfäl le in den Metallbau Schlossereien vergleichswei se hoch Im Metallbau handelt es sich größtenteils um Handarbeit z B Werkstückbearbeitung mit kon ventionellen Bearbeitungsmaschinen oder die Herstellung von Schweißkonstruktionen mit an schließender Bearbeitung mit Handwerkzeugen Ein Großteil der meldepflichtigen Unfälle ereignet sich somit auch beim Arbeiten mit Handwerkzeu gen Allerdings sind die Verletzungsfolgen weni ger gravierend als beim Einsatz von Maschinen Besonders viele der Unfälle in der Metallbau branche ereignen sich beim Umgang mit Handwerkzeugen und Handma schinen Kontrollverlust Gehen Laufen aus einer Stolper Rutsch oder Sturzbewegung Umgang mit Leitern Unfallschwerpunkt bei den Absturzunfällen Kontrollverlust über kraftbetriebene Werkzeu ge z B Trennschleifmaschine Bohrmaschine Kontakt mit scharfen Schneiden der Werkzeu ge z B bei Kreissägen Bedienen von Werkzeugmaschinen Schwer punkt sind Handverletzungen Quetschung Einklemmen des Beschäftigten Umgang mit Flurförderzeugen Materialtrans portwagen Mehr als die Hälfte aller Arbeitsunfälle der Bran che Metallbau haben Verletzungen an Finger Hand oder Arm zur Folge während nur jeder vierte Ar beitsunfall Verletzungen der unteren Extremitäten Zehe Fuß Bein nach sich zieht Es handelt sich zu einem großen Teil um reversible Verletzungen Berufskrankheiten Den mit Abstand größten Anteil der angezeigten Berufskrankheiten in Metallbau Schlossereien nimmt die Lärmschwerhörigkeit ein Die Ursache dafür ist größtenteils in Maschinengeräuschen zu sehen Aber auch die Reinigung der bearbei teten Werkstücke mittels Druckluft bewirkt eine hohe Lärmexposition der Beschäftigten Durch den Einsatz von Kühlschmierstoffen an den Werk zeugmaschinen sowie die Verwendung weiterer Ein Großteil der meldepflichtigen Unfälle ereignet sich beim Arbeiten mit Handwerk zeugen

Vorschau 2016-06 BGHM-Aktuell Seite 17
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